Data Science und Humanoide Robotik: Neue Forschungsverbünde an der Beuth Hochschule

Presseinformation 10/2020, 07. Oktober 2020

Der humanoide Roboter Myon in einer Gruppe von Menschen
Humanoide Robotik und Mensch-Technik-Interaktion: Roboter Myon wird am Forschungslabor Neurorobotik der Beuth Hochschule entwickeltBild: Ernst Fesseler

Die Beuth Hochschule für Technik Berlin richtet in ihrem Zentrum für Forschung und Innovation (ZFI) ab Oktober 2020 die interdisziplinär arbeitenden Forschungsverbünde „Data Science +X“ und „Humanoide Robotik und Mensch-Technik-Interaktion (HARMONIK)“ ein.

Wissenschaftliche Beiträge zur Lösung aktueller gesellschaftlicher Herausforderungen werden heute vor allem in inter- und transdisziplinären Forschungskontexten erarbeitet. Die neu entstehenden Forschungsverbünde an der Beuth Hochschule dienen dafür als Plattformen: Sie ermöglichen den intensiven Diskurs zwischen den Disziplinen zu jeweils einer gemeinsamen thematisch-fachlichen Forschungsagenda im Rahmen der Hochschulstrategie Stadt der Zukunft.

In einem zweiphasigen Auswahlverfahren überzeugten zwei Forschungsverbünde die Kommission für Forschung und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses mit ihren übergeordneten Forschungsthemen, den bisherigen wissenschaftlichen Leistungen ihrer Mitglieder und ihrer gemeinsamen Forschungsstärke.

Data Science +X

Der Forschungsverbund Data Science +X ist ein Zusammenschluss von 12 Professuren aus den Fachbereichen Medien und Informatik (VI), Mathematik, Physik, Chemie (II) und Life Sciences and Technology (V). Prof. Dr.-Ing. habil. Alexander Löser aus dem Fachbereich VI ist Sprecher dieses Verbundes. Bereits seit 2015 arbeiten viele der Professorinnen und Professoren gemeinsam und im engen wissenschaftlichen Austausch miteinander an Themen wie Deep Learning, Text Mining, Image Mining, Federated Learning, Human-Computer Interaction, Reinforcement Learning, Learning Analytics, Data Quality und Web Mining. 

Die Struktur umfasst eine Graduiertenschule, eine leistungsfähige Recheninfrastruktur mit 11.400 TeraFlops und zahlreiche laufende Projekte mit mehr als 50 Kooperationspartnern aus den verschiedensten Disziplinen, die vom Bund (BMBF, BMWi, BMU), der DFG oder der EU finanziert werden. Geforscht wird zum Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) in wirtschaftlich und gesellschaftlich wichtigen Kontexten wie beispielsweise AI+Health, Lifelong Learning, Supply Chain Management, Hate-Speech-Erkennung, Socio-Ecological Transformation oder Bio-Informatik. 
Eine enge Vernetzung mit der Lehre ist u. a. mit dem englischsprachigen Masterstudiengang Data Science gegeben. Ein wichtiges Ziel ist die Ausbildung von Doktoranden und die ersten Promotionen mit Partneruniversitäten werden für 2020 erwartet.

HARMONIK: Humanoide Robotik und Mensch-Technik-Interaktion

Im transdisziplinären Forschungsverbund Humanoide Robotik und Mensch-Technik-Interaktion (HARMONIK) arbeiten aktuell 15 Professorinnen und Professoren aus den fünf Fachbereichen Wirtschafts- und Gesellschaftswissenschaften (I), Mathematik, Physik, Chemie (II), Informatik und Medien (VI), Elektrotechnik, Mechatronik, Optometrie (VII) und Maschinenbau, Veranstaltungstechnik, Verfahrenstechnik (VIII) zusammen. 

Im Fokus des Verbundes um Sprecher Prof. Dr.-Ing. Ivo Boblan steht die Untersuchung einer menschzentrierten, selbstbestimmten sowie zuverlässigen und informationssicheren Interaktion zwischen Mensch und neuartigen humanoiden Roboter-Assistenzsystemen. Anwendungsfelder sind u.a. Industrie 4.0, Gesundheitswesen und Rehabilitation sowie der Kontext des häuslichen Lebens.

Vier thematische Schwerpunkte zur Weiterentwicklung der Humanoiden Robotik bauen aufeinander auf und stehen miteinander in Wechselwirkung: Soziales Metaverhalten (z.B. kontextsensitives Verhalten, soziale Wirkmechanismen), Körperliche Intelligenz (z.B. passive Funktionen, mechanische Robustheit), Technisches Eigenverhalten (z.B. Kollaboration, künstliche Intelligenz) und Schnittstellen-Verarbeitung (z.B. Sensorik/Aktorik, Stabilität) werden hier untersucht und weiterentwickelt. Bereits jetzt bearbeitet die Gruppe zahlreiche laufende Forschungsprojekte, die u. a. vom Land, Bund (BMBF, BMWi), der DFG und Partnern aus der Gesundheitsversorgung gefördert werden.

Interdisziplinäre Forschung und Transfer in die Gesellschaft stärken

Die Forschungsverbünde an der Beuth Hochschule wollen interdisziplinäre Forschung und ihren Transfer in die Gesellschaft stärken, die Forschungsleistungen im Rahmen der Hochschulstrategie „Stadt der Zukunft“ bündeln und die Synergieeffekte fördern, erklärt Prof. Dr. Silke Köhler, Vizepräsidentin für Forschung und Transfer:

„Mit der strategischen Vernetzung der forschungsstarken Professuren mit ihren Kooperationspartnern in den Verbünden eröffnen wir die Möglichkeit, wissenschaftliche Ergebnisse und Synthesen zu erzielen, die über die Arbeit in Einzelprojekten deutlich hinausgehen.“

Weiterhin betont Köhler die Bedeutung der Verbünde für die strukturierte, qualifizierte Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses:

„In den laufenden Drittmittelprojekten arbeiten bereits heute viele wissenschaftliche Mitarbeiter/-innen, von denen ein Großteil ein Promotionsvorhaben an der Beuth Hochschule bearbeitet. Auch Studierende sind als studentische Hilfskräfte in die Projekte eingebunden und sammeln praktische Erfahrungen mit Forschungsmethoden und -umgebungen. Sie bilden eine zusätzliche Schnittstelle für einen zeitgemäßen Transfer von aktuellen Forschungsergebnissen in die anwendungsorientierte Lehre an der Beuth Hochschule für Technik Berlin.“

Die Forschungsverbünde bilden zwei große Forschungsschwerpunkte an der Hochschule ab, die einen wissenschaftlichen Beitrag zur Lösung aktueller, drängender Nachhaltigkeitsprobleme sowie gesellschaftlicher Fragestellungen großer Städte und Ballungsräume leisten. Die Verbünde werden in das Zentrum für Forschung und Innovation (ZFI) aufgenommen, einer Zentraleinrichtung der Beuth Hochschule zur Förderung der Forschung und des wissenschaftlichen Nachwuchses. Die Aufnahme in das ZFI garantiert eine nachhaltige und effektive Unterstützung der zukünftigen Arbeit in den Verbünden und eine Erhöhung ihrer Sichtbarkeit innerhalb und außerhalb der Hochschule.

Kontakt

Zentrum für Forschung und Innovation (ZFI)

  • Dr. Dorothea Eisenhardt, Leitung ZFI
  • Dr.-Ing. Margret Becker, wissenschaftliche Koordinatorin

zfi[at]beuth-hochschule.de 

Beteiligte

Data Science +X: Prof. Dr. Felix Biessmann, Prof. Dr.-Ing. Stefan Edlich, Prof. Dr. Patrick Erdelt, Prof. Dr. Felix Gers, Prof. Dr. Kristian Hildebrand, Prof. Dr.-Ing. habil. Alexander Löser (Sprecher), Prof. Dr. Agathe Merceron, Prof. Dr. Simone Reber, Prof. Dr. Petra Sauer, Prof. Dr. Amy Siu, Prof. Dr. Peter Tröger und Prof. Dr.-Ing. Katrin Wolf

HARMONIK: Prof. Dr. Felix Biessmann, Prof. Dr.-Ing. Ivo Boblan (Sprecher), Prof. Dr. Ilona Buchem, Prof. Dr. Antje Ducki, Prof. Dr.-Ing. Georg Duschl-Graw, Prof. Dr.-Ing. Thomas Geike, Prof. Dr.-Ing. Peter Gober, Prof. Dr. Astrid Haibel, Prof. Dr. Manfred Hild, Prof. Dr. Kristian Hildebrand, Prof. Dr.-Ing. Hannes Höppner, Prof. Dr.-Ing. André Jakob, Prof. Dr.-Ing. Tobias Merkel, Prof. Dr.-Ing. Joachim Villwock, Prof. Dr.-Ing. Katrin Wolf

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