Der lange Abschied von der weißen Dominanz

Was bedeutet Deutsch-Sein, was Europäer-Sein in einer Zeit, da die Weltordnung immer weniger vom Westen und von einer weißen Minderheit bestimmt wird? Die Herausforderungen der Einwanderungsgesellschaft und die weltweiten Veränderungen haben ein gemeinsames Gesicht: Europa muss einen Statusverlust verkraften. Das Ende weißer Dominanz bedeutet: Der Westen kann anderen seine Definitionen von Fortschritt, Entwicklung oder Feminismus nicht länger aufdrängen. Dem Leben in Pluralität muss ein Denken in Pluralität folgen. Von den Ängsten, die in dieser Umbruchphase entstehen, profitieren die Rechten. Doch uns zu verändern, wird befreiend sein. Wir stehen an einer Zeitenwende.

Charlotte Wiedemann ist Journalistin und Autorin. Als Auslandsreporterin in Ländern Asiens und Afrikas, vor allem der islamischen Welt, hat sie sich seit Jahren mit der Thematik »Wir und die anderen« auseinandergesetzt. Publikationen in Geo, Die Zeit, NZZ u. a.; Kolumnistin der taz. 2017 erhielt Charlotte Wiedemann den Spezial-Preis der Otto-Brenner Stiftung für ihr Lebenswerk. Sie hat mehrere Bücher veröffentlicht.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Geschichte Westasiens der Universität Erfurt statt. Sie ist Teil des Begleitprogramms der Ausstellung „Breaking the Silence – Der Zorn des Mdachi bin Sharifu“, die vom 2. Oktober 2020 - 16. Januar 2021 in der Kleinen Synagoge in Erfurt zu sehen ist. Die Ausstellung und das Begleitprogramm sind eine Kooperation der Erfurter Geschichtsmuseen, der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen, der Rosa Luxemburg Stiftung Thüringen, der ISD Thüringen und Decolonize Erfurt.

Für weitere Informationen und Hinweise zur Anmeldung kontaktieren Sie bitte die Rosa-Luxemburg-Stiftung Thüringen per Mail unter Thueringen[at]rosalux.org.