Beuth-Studierende retten die Welt

Rund 100 Bachelorstudierende aus dem dritten Semester Architektur haben im vergangenen Sommersemester eine Schule für ein Dorf im afrikanischen Kongo geplant. Die besten Arbeiten gab es in der Ausstellung „Beuth in Bumbu“ zu sehen.

Dipl.-Ing. Till Gröner und Max Kaminski mit Prof. Dr. Holger Kühnel und Christine Hartl (v.l.n.r.).
Gemeinsames Engagement: Dipl.-Ing. Till Gröner und Max Kaminski mit Prof. Dr. Holger Kühnel und Christine Hartl (v.l.n.r.)
Grünhelme e.V. baut öffentliche Gebäude in Krisen- und Katastrophengebieten.
Grünhelme e.V. baut Schulen und Krankenhäuser in Krisen- und Katastrophengebieten
Studierende zeigen ihre Entwürfe bei der Ausstellung "Beuth in Bumbu".
Ein Projekt, viele Ideen: Grundschule für das kongolesische Dorf Bumbu
Christine Hartl und Ruth Kasper arbeiteten drei Wochen an ihrem Entwurf.
Christine Hartl und Ruth Kasper arbeiteten drei Wochen an ihrem Entwurf (Fotos: Saviceva)

Eine intensive und arbeitsaufwendige Zeit liegt hinter den Studentinnen und Studenten des Studiengangs Architektur am Fachbereich IV. Im Modul Städtebau und Entwurf bei Prof. Dr. Holger Kühnel hatten sie die Aufgabe, für das kleine Dorf Bumbu in der afrikanischen Süd-Kivu-Provinz eine Grundschule zu entwerfen. Die Idee zum Seminar mit dem Titel "Beuth in Bumbu – Eine Schule im Kongo" kam vom Verein Grünhelme e.V., der sich für die ärmsten Regionen der Welt einsetzt. Till Gröner – Grünhelme-Architekt und TFH-Absolvent – bekam an seiner Alma Mater einen Lehrauftrag, um das Projekt gemeinsam mit Prof. Kühnel und Dozent Max Kaminski zu realisieren.

Ãœber den Tellerrand hinausschauen
Alternative Bauweisen und Materialien kennenlernen, ein Dach planen, das den klimatischen Gegebenheiten standhält und Schulgebäude für die Einheimischen entwerfen – das Projekt bot den Studierenden viel Praxis und die Gelegenheit über den Tellerrand hinauszuschauen. Die angehenden Architektinnen und Architekten beschäftigten sich während des vergangenen Semesters mit:

  • städtebaulichen Fragen in Deutschland
  • der Arbeit und Bauweise der Grünhelme e.V.
  • den Möglichkeiten von Architektinnen und Architekten in Krisen- und Katastrophengebieten
  • „Emergency-Architecture“
  • zeitgenössischer Architektur in Afrika und
  • gesellschaftspolitischen Situationen in den relevanten Bauregionen.

In wenigen Wochen setzten Studierende das Gelernte um und fertigten ihre Entwürfe. Mitte Juli wurden die Arbeiten in der Ausstellung „Beuth in Bumbu“ im Haus Bauwesen präsentiert. Grünhelme e.V. war von den Ideen begeistert und will einige auch in die Tat umsetzen. Die Resonanz auf das Pilot-Projekt war sogar so groß, dass bereits Studierende aus den höheren Semestern ihre Bachelor- und Masterarbeiten in diesem Kontext schreiben möchten.

Eine Menge Spaß und viele Erkenntnisse
Bei der Ausstellung durften die Anwesenden die Entwürfe nicht nur bestaunen, sondern diese auch bewerten. Die drei besten mit den meisten Stimmen wurden von Till Gröner mit Büchern und einem Grünhelme-T-Shirt prämiert. Außerdem erfuhren die Studierenden an diesem Abend, wie ihre Entwürfe bewertet wurden: zwei Projekte bekamen die Note 1,0. Darunter war auch die Arbeit der Studentinnen Christine Hartl und Ruth Kasper.
Christine Hartl interessiert sich schon lange für die Arbeit von NGOs und bewarb sich initiativ bei Grünhelme e.V.: In den Semesterferien wird sie mit dem Verein in die Türkei fahren, um an der Grenze eine Schule für syrische Flüchtlinge zu bauen.

Das Projekt "Beuth in Bumbu – Eine Schule im Kongo", das allen Beteiligten neben viel Spaß auch neue Erkenntnisse brachte, zeigt die Notwendigkeit und Bedeutung von sozialem Engagement. Professor Holger Kühnel sowie die Dozenten Max Kaminski und Till Gröner waren sichtlich stolz auf die Leistung der Studierenden und lobten die gute Zusammenarbeit.

Informationen zum Verein und Kontakt:
Dipl.-Ing. Till Gröner, Geschäftsführer Grünhelme e.V.
Tel. 0177 7491578
www.grünhelme.de

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