Beuth-Konzepte für den Badstraßen-Kiez

Studierende des Bachelorstudiengangs Architektur haben in Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt Mitte und Professorinnen und Professoren das Areal analysiert und neue Konzepte entworfen. Bis Ende Mai gibt es eine Ausstellung.

In der Ausstellung werden Modelle, Fotografien und Entwürfe zum Badstraßen-Kiez präsentiert (Foto: Junker)
In der Ausstellung werden Modelle, Fotografien und Entwürfe zum Badstraßen-Kiez präsentiert (Foto: Junker)

Direkt vor der Campus-Haustür befindet sich der Badstraßen-Kiez - ein Gebiet, das von harten städtebaulichen Brüchen geprägt wird. 37 Studierende aus dem fünften Semester des Bachelorstudiengangs Architektur haben in drei Modulen dieses Areal zusammen mit den Professorinnen Ulrike Lauber und Petra Vondenhof-Anderhalten, Professor Dr. Sven Gärtner sowie mit Unterstützung des Bezirksamts Mitte analysiert, dokumentiert, mögliche neue Gebäude und Nutzungen entworfen sowie deren Kosten und Wirtschaftlichkeit berechnet.

Das Ergebnis ist eine Feldstudie, die so viel Potenzial aufzeigt, dass sie nun in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt einen ganzen Monat ausgestellt wird.

1000 Fotografien zeigen die knapp zwei Kilometer langen Straßenzüge von Badstraße, Pankstraße und Böttgerstraße als maßstäbliche Abwicklung. Eingängiger könnte die Heterogenität der Gebäude bei Alter, Größe, Nutzung einschließlich der zahlreichen Lücken kaum abgebildet werden. Die Recherchen setzten sich aber auch im Blockinneren fort und erfassten bspw. skurrile Objekte wie „Einmannbunker“ aus dem 2. Weltkrieg oder Berlins ältestes erhaltenes Schulgebäude.

Die Studierenden reagierten auf ihre Analysen und Dokumentationen, in dem sie besonders Gebäude für Kinder und Jugendliche entwarfen, Wohnungen für Studierende, für Flüchtlinge, für Mehrgenerationenwohnen, ein kleines Theater für die Kultur, aber auch ein Hostel und Co-Working-Büro und Geschäftshäuser mit lebendigen also öffentlichen Erdgeschosszonen. Wirtschaftlichkeitsberechnungen unter Einbeziehung von Baukosten und Mietpreisen weisen realistische Voraussetzungen für derartige Investitionen nach.

Unter der Federführung von Prof. Lauber ist diese angewandte Stadtforschung und Stadtreparatur, die in der Hochschule reale Planungsprozesse mit allen soziokulturellen wie politischen Komponenten simuliert, fester Bestandteil in der Lehre der fortgeschrittenen Bachelorstudierenden. Vergleichbare Feldstudien untersuchten Quartiere z. B. in Charlottenburg und in Kreuzberg und wurden ebenfalls öffentlich zur Diskussion gestellt.

In der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt (Württembergische Straße 6, 10707 Berlin) wird die Ausstellung mit den Konzepten der Studierenden noch bis zum 28. Mai 2016 gezeigt. Sie ist von Montag bis Freitag zwischen 10:00 und 18:00 Uhr geöffnet.

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