„Schicht um Schicht“ Erinnerungen aufdecken

Masterstudierende der Architektur erinnern in einer multimedialen Ausstellung in der Gedenkstätte Seelower Höhen an den 73. Jahrestag der „Schlacht um Berlin“. Die Vernissage am 14. April war bereits ein voller Erfolg.

Prof. Dr. Susanne Junker (Bildmitte), Tino Brüllke (rechts) und Architekturstudierende zeigen Open-Air-Fotografien ©Johann Müller
Prof. Dr. Susanne Junker (Bildmitte), Tino Brüllke (rechts) und Architekturstudierende zeigen Open-Air-Fotografien ©Johann Müller

Die Schlacht um Berlin (16. April bis 2. Mai 1945) war das letzte große Gefecht des Zweiten Weltkriegs. Sie hatte die Zerstörung der Kulturlandschaft Oderbruch sowie die Kapitulation der Verteidiger Berlins zur Folge und forderte hunderttausende Tote.

Die Kriegsopfer erhalten in der Ausstellung "Schicht um Schicht" in der Gedenkstätte Seelower Höhen noch bis zum 30. Mai 2018 ein Gesicht. Im Rahmen des Nekropolen-Projekts, das sich mit Begräbnisstätten der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft beschäftigt, visualisieren Masterstudierende der Architektur der Beuth Hochschule, Studierende der Akademie der Künste an der Universität Zagreb sowie des Dom Kultury Śródmieście in Warschau aus insgesamt 16 Nationen in einer Freiluftausstellung und einer multimedialen Installation im Kinoraum des Museums ihre Gedanken zu Krieg, Tod, Zerstörung, Verlust und Vergessen. Neben den regionalen Kriegsgräberstätten thematisieren die Studierenden auch gegenwärtige Kriegsschauplätze aus anderen Teilen der Welt. Unter der Leitung ihrer Professorin Susanne Junker und des ehemaligen TV-Kriegsberichterstatters Tim van Beveren zeigen sie Fotografien, digitale Grafiken, Installationen und Collagen.

Vernissage in Seelow

Vertreter von Stadt und Kreis, der russischen und weißrussischen Botschaft, der Bundeswehr, des Volksbundes sowie Privatpersonen gedachten am Sonnabend den Opfern, indem sie an der sowjetischen Kriegsgräberstätte und an den deutschen Soldatengräbern auf dem Seelower Stadtfriedhof Kränze niederlegten.

Der 91-jährige Zeitzeuge Wolfgang-Dietrich Kroll berichtete bei der Ausstellungseröffnung aus seinen Erinnerungen an die Schlacht um die Seelower Höhen.

Zu der gelungenen Vernissage gratulierten der Botschafter von Belarus, der stellvertretende Botschafter der russischen Föderation, Vertreter des Verteidigungs- und Familienministeriums, der Landrat, zwei Bürgermeister sowie Vertreter der evangelischen Kirche Brandenburg.

Die Sonderausstellung ist noch bis 30. Mai 2018 zu sehen und wird von Führungen, Workshops und Lesungen begleitet.

Öffnungszeiten:
14. April - 31. Mai 2018, Dienstag - Sonntag, 10:00 - 17:00 Uhr

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